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Dom für Kinder
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Klicke auf die Objekte der Übersichtskarte, um mehr über sie zu erfahren.
Übersichtskarte
Der Kirchenraum
Herzlich willkommen im Dom zu Erfurt
Der Dom ist eine katholische Kirche. Eine Kirche ist ein Raum, in dem Menschen zusammenkommen, um von Gott zu hören und gemeinsam zu feiern, dass Gott bei ihnen ist.
Deshalb ist die Kirche ausgeschmückt wie ein festlicher Raum. Die vielen Bilder und Figuren sollen an die Geschichten von Gott und den Menschen erinnern. Kirchen sind auch leise Räume. Man kann hier zur Ruhe kommen.
Die erste Kirche wurde hier schon vor etwa 1300 Jahren gebaut. Davon kann man heute nichts mehr sehen. Etwa 400 Jahre später wurde über ihr eine neue Kirche errichtet. Diese wurde dann noch zweimal vergrößert und höher gebaut.
Was du heute sehen kannst ist etwa zwischen 1150 und 1450 entstanden. Die Größe und Höhe des Raumes soll auch etwas von Gottes Größe erahnen lassen.
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Hoher Chor
Dieser Teil des Domes ist der sogenannte Hohe Chor. Der Gebäudeteil ist im 14. Jahrhundert gebaut worden. Den Kunststil dieser Zeit nennt man Gotik. Gotische Kirchen sind hoch und alles ist in Richtung Himmel gebaut. Große Fenster lassen buntes Licht herein.
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Hochaltar
Ein Altar gehört zur wichtigsten Ausstattung einer Kirche. Die Erhöhung durch die Stufen zeigt: der Raum ist ein besonderer Ort. Hier feiern die Menschen Gottesdienst.
Unser Hochaltar ist etwa um 1700 entstanden, also vor ca. 320 Jahren. Diese Zeit nennt man die Barockzeit. Damals hat man alles sehr festlich gestaltet. Das Gold und der viele Schmuck zeigen: So paradiesisch schön ist es im Himmel. Der Altar scheint aus Marmor gemacht. Es ist aber alles aus Holz.
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Gotische Fenster
Die bunten Fenster hier sind riesengroß – 18 Meter hoch. Sie sind sehr wertvoll, denn sie sind schon etwa 600 Jahre alt. Die Fenster lassen das Himmelslicht in den Raum. Erst morgens, wenn die Sonne aufgeht, kannst du die vielen Bilder sehen. Sie erzählen Geschichten von Gott und den Menschen.
Für die Menschen früher war das fast wie ein Wunder. Denn in ihren eigenen Wohnungen hatten sie nur sehr kleine Fenster. Es war dort dunkel und natürlich auch nicht bunt wie hier.
Das Licht ist für die Christen ein Zeichen für Gott. Er macht es hell und freundlich. Deswegen sind die meisten Kirchen zur aufgehenden Sonne hin gebaut. In welche Himmelsrichtung wurde der Dom gebaut? Wo geht die Sonne auf?
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Chorgestühl
Das Chorgestühl
An den Wänden stehen lange Sitzreihen aus Holz. Früher saßen hier mehrmals am Tag Männer zum Beten und Singen. Diese Männer lebten bei der Marienkirche zusammen. Manchmal hat die eine Seite der Männer gesungen, dann wieder die andere. Oder sie haben gemeinsam gesungen.
Auch heute sitzen hier zum Gottesdienst die Menschen. Seit 650 Jahren wird von diesen Stühlen aus zu Gott gebetet. Spuren und Namen der vielen Menschen kannst du im Holz der Sitze entdecken.
Auch wenn der Dom in der Nacht leer ist, wird hier Musik gemacht: Kannst du die Figuren und kleinen Engel entdecken, die Instrumente spielen? Du findest sie an den großen Seitenflächen der Stühle, wenn du diesen Raum betrittst.
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Elisabeth, Bonifatius und die Reliquien
Die Reliquien
Die heilige Elisabeth
Direkt über der Tür ist sie zu sehen. Sie ist für uns in Thüringen besonders wichtig.
Sie lebte in Eisenach auf der Wartburg und war dort eine Gräfin.
Trotzdem ist sie zu armen und kranken Menschen gegangen.
Sie hat die Menschen gepflegt und ihnen Essen gebracht.
Das war nicht üblich für eine reiche und adlige Frau.
In ihren Händen siehst du sie mit einem Brot und einem Krug mit Trinken.
Wer pflegt dich, wenn du krank bist? Hast du auch schon mal jemandem geholfen?
Bonifatius
Direkt an den Stufen an der linken Wand ist ein Bild des Heiligen Bonifatius.
Bonifatius lebte vor etwa 1300 Jahren. Er war ein Bischof und hat den Menschen von Gott erzählt. Durch seine Arbeit wurden viele zu Christen und viele Kirchen sind entstanden.
Auch der Dom in Erfurt ist durch ihn gegründet. Darum wird er hier besonders verehrt.
Nicht alle Menschen mochten, wie Bonifatius von Gott erzählt hat. Diese Menschen haben ihn mit einem Schwert getötet. Es heißt, Bonifatius wollte sich mit einem Buch schützen. Deshalb wird er hier mit dem Schwert und dem Buch gezeigt.
Kannst du an der Kleidung erkennen, dass Bonifatius ein Bischof war?
Wir nennen Bonifatius einen Heiligen.
Heilige sind Menschen, die anderen in der Not geholfen haben.
Oder sie haben von Gott erzählt und Menschen für Gott begeistert.
Wir haben in unserer Kirche viele Figuren und Bilder von Heiligen.
Vielleicht können sie für uns ein Vorbild sein.
Reliquien
Hinter dem Gitter in der Wand siehst du Reliquien. Das ist ein lateinisches Wort.
Es bedeutet übersetzt etwa „Überrest“.
Die Menschen wollten sich an die Heiligen erinnern. Deshalb haben sie etwas von ihnen aufgehoben. Das war für die Menschen ein großer Schatz. Sie haben die „Überreste“ in kostbaren Gefäßen aufbewahrt.
Hast du zu Hause ein kostbares Erinnerungsstück? Wie bewahrst du es auf?
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Romanische Madonna und Wolfram-Leuchter
Romanische Madonna
Madonna ist ein anderes Wort für Maria. Der Dom trägt den Namen von Maria, der Mutter Jesu: Es ist der Mariendom. Darum ist Maria hier sehr oft in Bildern zu sehen.
Hier sitzt Maria auf einem Thron. Auf ihrem Schoß hält sie das Jesuskind. Beide wirken sehr hoheitsvoll, fast so wie Könige. In dem Bogen darüber siehst du Jesus noch ein zweites Mal. Er wacht wie ein König über den Himmel (Sterne) und die Erde (Menschen).
Diese Figur ist die älteste hier im Dom. Sie ist schon bald 900 Jahre alt. Die Kunst dieser Zeit nennt man romanisch. Romanische Kunstwerke wirken sehr unbewegt und starr, aber auch immer ein bisschen geheimnisvoll und hoheitsvoll.
Kennst du einen bunten Bogen, der Himmel und Erde verbindet?
Wolfram-Leuchter
Auch die große Leuchterfigur gleich in der Nähe der Madonna ist sehr alt – etwa, 850 Jahre. Ein Mann mit dem Namen Wolfram hat die Figur von einem Künstler aus Bronze anfertigen lassen.
Bronze ist ein sehr kostbares Material. Es ist schwer zu verarbeiten. Die Figur trägt zwei Kerzen, denn früher gab es noch kein elektrisches Licht. Sie ist ein Lichtträger. Ein wenig ist diese Figur wie ein Leuchtturm: Der Mann steht auf einem Turm. Oben leuchten die Kerzen, zeigen den Weg und machen es hell.
Wenn du deinen Kopf auf die rechte Schulter legst, kannst du den Namen Wolfram auf dem Gürtel des Mannes lesen.
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Christophorus
So heißt der große Mann auf dem riesigen Bild. Er trägt ein kleines Kind auf seinen Schultern. Er hat Menschen geholfen, einen Fluss zu überqueren.
Wenn man anderen hilft, dann tut man damit Gutes. Man ist sozusagen ein Helfer für Gott. Deshalb ist hier das kleine Kind auch als Jesus dargestellt – als Gottes Sohn. Christophorus trägt das Jesuskind über das Wasser.
Wer hat dich schon einmal getragen und dir geholfen?
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Orgel
Im Dom gibt es mehrere Orgeln. Die größte Orgel siehst du hier an der Westseite der Kirche. Sie hört sich an, wie ein ganzes Orchester. Trotzdem wird sie nur von einer Person gespielt.
Es gibt über 4500 Pfeifen, große und kleine. Wenn wir hier Gottesdienst feiern, werden viele Lieder gesungen. Die Orgel erklingt dazu mit wunderbarer Musik um Gott zu loben.
Welche Pfeifen machen die tiefen Töne – die kleinen oder die großen? Probiere es aus: Halte deine Hand wie ein Rohr vor deinen Mund und blase hinein. Jetzt bildest du nur noch mit Daumen und Zeigefinger einen ganz kleinen und flachen Ring und bläst hindurch. Konntest du hören, welcher Ton tiefer und welcher höher war?
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Taufbecken
Bei einer Taufe sagen Menschen, dass sie zu Gott und der Kirche gehören möchten. Das „zu Gott gehören“ kannst du hier bei unserem Taufbecken gut sehen: Es gibt nämlich eine Verbindung, die bis oben an die Decke reicht. Erkennst du dort Gott in den Wolken? Seit etwa 550 Jahren und bis heute werden hier Menschen getauft.
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Einhornaltar
Der Einhornaltar
Das Bild mit der Frau und dem Einhorn ist ein kleiner Altar. Ein Künstler hat ihn vor etwa 600 Jahren gemalt.
Wenn die Seiten zugeklappt sind, kann man das Mittelbild nicht mehr sehen. Das ist im Advent oder in der Zeit vor Ostern so. Auch unsere Augen sollen dann „verzichten“.
Ist der Altar geöffnet, siehst du, dass in der Mitte eines Gartens eine Frau sitzt. Das ist Maria, die Mutter Jesu. Sie hält ein goldenes Einhorn in ihrem Schoß. Das Einhorn soll Jesus sein. Ein Hinweis zeigt dir dies: Am oberen Bildrand siehst du in den Wolken Gott. Er schickt das kleine Jesuskind zu Maria. Genauso schickt der Mann mit den Hunden das Einhorn zu Maria.
Auch die Farben sind hier gleich: Der Himmel und das Einhorn sind beide golden. Beides ist also etwas ganz Kostbares.
Kannst du die kleinen Engel im Garten sehen? Wie viele sind es?